Anwendungsorientiertes Studieren an der Fachhochschule
Das Studium an der FH ist eine Ausbildung mit hoher Praxis- und Anwendungsorientierung und straffer Organisation in kleinen Studiengruppen und überschaubarem Umfeld. Eine Fachhochschule wird oft auch als „Hochschule der angewandten Wissenschaft“ bezeichnet, denn das FH-Studium ist eine realitätsnahe und praxisbezogene Ausbildung. Jede Fachhochschule hat ein breitgefächertes Angebot an Studiengängen aus vielen verschiedenen Bereichen. Zahlreiche Studiengänge, die von einer Universität angeboten werden, kann man auch an der FH absolvieren. Ausgenommen davon sind allerdings reine geistes- und sprachwissenschaftliche Studiengänge, die ein Spezifikum der Universitäten sind. Ein Studium an der Fachhochschule beinhaltet auf Grund des Praxisschwerpunktes über längeren Zeitraum andauernde Praktika, teilweise sogar Praktikumssemester und Projektphasen. Die meisten Fachhochschulen verfügen über ein ausgeprägtes Netzwerk mit Unternehmern und Betrieben und können somit sehr hilfreich beim Finden des richtigen Praktikumsplatzes sein. Auf Grund der Praxissemester verlängert sich an der FH die Bachelor-Studienzeit meist um mindestens ein Semester gegenüber dem gleichen Studiengang an der Universität. Demgegenüber sind die Master-Studiengänge dann oftmals um ein Semester kürzer als an der Uni.
Gut strukturiertes Studium an der Fachhochschule
Bei einem FH-Studium hat man einem viel stärker regulierten Stundenplan zu folgen. Die Anwesenheitspflicht wird genauer kontrolliert und den Student:innen wird nahe gelegt dem straffen Stundenplan in ihrem eigenen Interesse zu folgen. Durch die strukturierte Organisation und das konsequente Einhalten des Studienplans wird die Voraussetzung geschaffen, um die Regelstudienzeit einzuhalten. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass eine Fachhochschule deutlich kleiner als eine Universität ist und daher die Anzahl der Student:innen in den einzelnen Studiengängen natürlich auch geringer ist. Somit erfahren Student:innen an der FH oftmals eine deutlich familiärere Atmosphäre in kleineren Seminargruppen. Sie haben somit bessere Möglichkeiten, in Kontakt mit Dozent:innen und Administration zu treten und erhalten dadurch eine bessere und intensivere individuelle Betreuung. Generell existiert noch immer eine Vielzahl an Unterschieden zwischen einem Studium an der Fachhochschule und einem Studium an der Universität. Doch nach dem Bologna-Prozess verschwanden die formalen Unterschiede fast ganz. Die Abschlüsse der FH wurden aufgewertet und sind nun mit allen Hochschulformen auf demselben Niveau. Lediglich der Prozess des Promovierens mit einem FH-Hintergrund ist deutlich schwieriger als mit einen Universitätsabschluss.
Auf dem Arbeitsmarkt werden allerdings insbesondere im technischen Sektor mittlerweile Absolvent:innen von Fachhochschulen bevorzugt. Die meisten Arbeitgeber:innen bewerten ein Studium an der Fachhochschule als deutlich praxisorientierter und berufsbezogener. Dadurch lassen sich Absolvent:innen unkomplizierter in die Vorgänge eines Unternehmens integrieren.
Durch den Praxisbezug an der FH leichteren Berufseinstieg
Da das Studium an der Fachhochschule deutlich weniger theorielastig ist und viel mehr Pflichtpraktika absolviert werden müssen, kann erworbenes Wissen praktisch angewendet und dadurch intensiviert werden. Die Praktikumssemester geben den Student:innen außerdem die Möglichkeit, Kontakt zu Unternehmen und somit zu potentiellen Arbeitgeber:innen zu knüpfen. Aus diesen Kontakten resultiert nicht selten ein späteres lukratives Jobangebot.
Denkt man zukunftsorientiert, lohnen sich die höheren Ausbildungskosten. Langfristig gesehen sind sie eine Investition in eine stabile, erfolgreiche Zukunft.